Marienkäfer im Garten
Vielen nicht bekannt:Pupppe des Asiatischen Maräienkfers
Schon die Kinder lernen den Siebenpunkt-Marienkäfer kennen. Er frisst Blattläuse und ist ein Glückssymbol. Doch es gibt noch weitere Marienkäfer, die besonders durch ihre Puppenstadien auffallen, berichten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Marienkäfer gehören zu den Nützlingen und sorgen dafür, dass Schädlinge in Schach gehalten werden. Besorgte Freizeitgärtner wenden sich jedoch nun vermehrt an die Beratungsstelle.
Kleine gelbe Eier eine Marienkäfer-Eigeleges
Eigentlich freut man sich über die schönen Käfer, doch jetzt greift Angst und Unwohlsein um sich: was sind diese orange-schwarzen Teile, die an den oft eingerollten Blättern von Zwetschge und Co. hängen? Sind das die Schädlinge, die Blattverfärbungen und Blattrollen verursachen? Hier kann getrost Entwarnung gegeben werden. Es sind die, oft schon verlassenen, Puppen des Asiatischen Marienkäfers. Die Färbung der Deckelflügel und der Punktezahl des gefräßigen Käfers variiert stark von dunkelrot bis orangegelb. Erkennbar ist er am Halsschild mit schwarzer Kopfzeichnung in Form eines „M“ oder „W“. Die schwarz-orange farbenen Larven sehen durch ihre „Dornen“ bedrohlich aus und werden durch Unkenntnis fälschlicherweise als Schädling angesehen. Dass der Asiatische Marienkäfer den heimischen Siebenpunkt verdrängen solle, können wir nicht beobachten. Den „Asiaten“ findet man jedoch früher im Jahr als den heimischen Blattlausräuber. Somit kann er schon die erste Blattlausinvasion dezimieren. Da besonders Kirsch- und Zwetschgentriebe im Frühjahr mit den saugenden Schädlingen befallen sind, trifft man auch dort besonders viele (Asiatische) Marienkäfer an. In den Sommermonaten entdeckt man oft weniger Asiatische, dafür mehr Siebenpunkt- Marienkäfer. Im Herbst treten dann wieder mehr Asiatische Marienkäfer in Erscheinung, die noch länger in den späten Monaten aktiv sind und fressen. Dann laben sie sich auch an süßen Früchten. Asiatische Marienkäfer und deren Larven sind sehr gefräßig und verschonen auch die großen Baumläuse nicht.
Marienkäferlarven inmitten von Blattläusen.Nützlinge sind ds wo es futter gibt
Larve des Siebenp-Marienkäfer
Durch seine halbkugelige Form und die ziegelroten Flügeldecken mit den schwarzen Punkten erkennt man ihn recht gut. Als Blattlausräuber hält sich der Käfer besonders gerne in der Nähe von Blattlauskolonien auf. Hier legt er seine orangefarbenen Eier in dichten Paketen auf der Blattunterseite ab. Bald schlüpfen, ebenso weniger bekannt, die grau-schwarzen kleinen Larven mit ihrer langgestreckten Form, gelben Flecken und kleinen schwarzen Warzen auf dem Körper. Die Larven verfärben sich bei jeder Häutung und werden immer etwas größer. Schließlich verpuppen sich die Larven, die nun eine Größe von etwas mehr als einem Zentimeter erreicht haben. Nach ungefähr zwei Wochen haben sich neue Käfer entwickelt. Ein Siebenpunkt-Marienkäfer frisst etwa 40 bis 50 Blattläuse pro Tag, die Larve während ihrer Entwicklung etwa 600.
Typisch für die Larve des Asiatischen Marienkäfers sind die orange -schwarze Farbe und die Dornen auf dem Rücken.
Orangefarben und unbeweglich hängt sie am Blatt-die Puppe des Asiatischen Marienkäfers
Blattläuse saugen, um sich zu ernähren, den Pflanzensaft, aus den Blättern und zarten jungen Trieben und Knospen. Folglich kann es zu Verkrüppelungen von Blättern und Triebspitzen kommen. „Abfallprodukt“ der Saugtätigkeit ist der klebrige Honigtau. Durch das Ansiedeln von Schwärzepilzen wird die die Assimilationsleistung der Pflanze beinträchtigen. Blattläuse können zudem pflanzenschädigende Viren übertragen, wodurch Blattverfärbungen, Verkrüppelungen und Kümmerwuchs möglich sind. Bei warmer und trockener Witterung vermehren sich die Schädlinge sehr schnell. Herrschen im April und Mai diese Bedingungen, sind die Triebspitzen mancher Pflanzen (z.B. Rose, Obstgehölze wie Zwetschge, Kirsche und Johannisbeere) rasch mit diesen Saugern bevölkert.
Das kann man nur selten beobachten: ein Marienkäfer schlüpft aus seiner Puppe.Die typische Färbung entwickelt sich innerhalb weniger Stunden.
Und jetzt kommen die Marienkäfer ins Spiel. Manche ihrer Arten und deren Larven vertilgen als räuberische Fleischfresser außer Blattläusen auch Schildläuse, Spinnmilben, Fransenflügler und andere weichhäutige Schädlingslarven. Zudem gibt es Arten, die sich von den Sporen der Mehltaupilze ernähren wie der gelbe schwarzgepunktete Zweiundzwanzig-Punkt-Marienkäfer.
Asiatischer Marienkäfer mit dem typischen W btw. M auf dem Halsschild.
Marienkäfer und ihre Larven sind Nützlinge und sollten deshalb im Garten gefördert werden. Sie reagieren empfindlich auf Pflanzenbehandlungsmittel. Daher ist ein sorgsamer und sparsamer Umgang mit diesen Mitteln wichtig. Verzichten Sie besser ganz darauf, um ein Gleichgewicht im Garten zu erreichen. Gerade gegen Blattläuse reicht das mechanische Abstreifen mit den Händen oder Abspülen mit Wasser. So reduzieren Sie den Befall und bieten trotzdem den Blattlausgegenspielern (Marienkäfer, Schwebfliegenlarve, Florfliegenlarve, Singvögel und andere) noch ausreichend Nahrung. Unter günstigen Bedingungen und geeigneten Überwinterungsplätzen in Form von Stein- und Laubhaufen, nicht abgeschnittenen Stauden oder Trockenmauern werden die Käfer im Garten sesshaft. Oft überwintern die Tiere auch in größeren Gruppen. Im Herbst suchen sie manchmal Schutz in Garten- oder Wohnhäusern.
Marienkäfer treten auf wo Blattläuse sind.Die Färbung der Asiatischen marienkäfer sind sehr vielsitig.
Marienkäfer sind wichtige Nützlinge im Garten.
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10
Sonnenbrand und Hitzeschäden im Garten
Sehr hohe Temperaturen tagsüber und nachts kaum Abkühlung, das stresst nicht nur Menschen, sondern auch die Pflanzen. Kommen dann noch Wind und Wassermangel dazu, zeigen sich schnell Schäden, beobachten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Schäden durch hohe Sonneneinstrahlung, Hitze und Trockenheit sind vor allem an weichhäutigen Beeren sichtbar, treten aber auch bei Gemüsearten und Zierpflanzen auf.
Braune weiche Flecken an denstachelbeerfrüchten für Sonnenbrand
An weichhäutigen Beeren treten Schäden bevorzugt auf. Auch wenn die Beerenpflanzen eigentlich einen sonnigen Standort bevorzugen, bekommen ihnen in heißen und trockenen Sommern Plätze im lichten Schatten besser. In gefährdeten Regionen kann man dies bei Neupflanzungen berücksichtigen. Geschädigte Früchte werden durch die zerstörten Zellen oft einseitig hell und weich. Sie sehen wie gekocht aus und fallen schließlich ab. Besonders Stachelbeeren, aber auch Johannisbeeren und Himbeeren sind davon betroffen. Entfernen Sie geschädigte Früchte, denn sie locken Insekten wie Fruchtfliegen an, Schadpilze können eindringen und gesunde Früchte infizieren. Nicht nur weichfleischige Früchte zeigen Befall, auch Äpfel, Zwetschgen, Trauben und sogar Nüsse können Sonnenbrand-Symptome zeigen, wenn sie sehr sonnenexponiert wachsen.
Auch Äpfel können Sonnenbrandsymptome zeigen
Im Gemüsegarten reagieren vor allem Bohnen empfindlich, da ihnen außer der Hitze auch hohe Ozon-Werte zu schaffen machen. Blattränder rollen ein und vertrocknen schließlich. Auch mit der Ernte sieht es zeitweise schlecht aus: Blüten werden nicht bestäubt und werden sogar von der Pflanze abgestoßen. Wachstumsstörungen sowie Blütenendfäule bei Tomaten, Paprika und Zucchini treten in Verbindung mit unregelmäßiger Bewässerung verstärkt auf.
Auch im Ziergarten machen sich diese Wetterextreme bemerkbar: die Blütezeit einzelner Blumen ist oft nur sehr kurz. Dunkle Blüten
färben sich zunächst dunkel und vertrocknen. Auch Blattschäden treten auf. Sollte ein Korrekturschnitt bei einer Hecke anstehen, so verschieben Sie dies besser in kühlere Phasen.
Die Blütenplätter dunkler Rosensorten trocknen bei Hitze ein und vervärben sich
Warum kommt es immer wieder zu Hitze- und Sonnenschäden, auch an Pflanzen, die eigentlich angepasst sein sollten? Bei sehr hohen Temperaturen von über 30 Grad Celsius und mehr sowie hoher Sonneneinstrahlung stirbt das Pflanzengewebe ab. An den Blättern und auch anderen Pflanzenteilen (z.B. dunkle Rinde an Bäumen) liegen die Temperaturwerte oft viel höher als das Thermometer anzeigt, so dass durchaus Werte von 50 Grad und mehr erreicht werden. Die Sonnenschäden treten vor allem auf, wenn auf feuchtes und kühleres Wetter ein massiver Umschwung folgt; wenn also nach mehreren Tagen bewölkter Witterung plötzlich ein strahlend blauer Himmel mit intensiver Strahlung und hohen Temperaturen folgen. Bodentrockenheit und vor allem Winde verstärken die Schäden zudem.
Auch Äpfel können Sonnenbrandsymptome zeigen
Im Gemüsegarten reagieren vor allem Bohnen empfindlich, da ihnen außer der Hitze auch hohe Ozon-Werte zu schaffen machen. Blattränder rollen ein und vertrocknen schließlich. Auch mit der Ernte sieht es zeitweise schlecht aus: Blüten werden nicht bestäubt und werden sogar von der Pflanze abgestoßen. Wachstumsstörungen sowie Blütenendfäule bei Tomaten, Paprika und Zucchini treten in Verbindung mit unregelmäßiger Bewässerung verstärkt auf.
Auch im Ziergarten machen sich diese Wetterextreme bemerkbar: die Blütezeit einzelner Blumen ist oft nur sehr kurz. Dunkle Blüten
färben sich zunächst dunkel und vertrocknen. Auch Blattschäden treten auf. Sollte ein Korrekturschnitt bei einer Hecke anstehen, so verschieben Sie dies besser in kühlere Phasen.
Wassermagement nötig Mulch schützt den Boden vor Austrocknung und puffert einen starken Gießstral und Starkregen ab.Zudem verteilt sich das Wasse besser.
Vor allem empfindliche Pflanzen benötigen Schatten. Geeignet sind spezielle Schattiergewebe, aber auch weiße Tücher. Achten Sie darauf, dass die Materialien nicht direkt auf den Pflanzen liegen, da sich die Hitze staut; ein Luftzug muss gewährleistet sein. Mit (alten) Sonnenschirmen oder -segeln gelingt dies einfach. Pflanzen in Gefäßen bringen Sie in den (Halb)schatten von Haus, Baum, Pergola oder Sonnenschirm. Zur Vorbeugung von Stammschäden durch extremes Aufheizen der Rinde eignet sich der Weißanstrich oder das Schattieren mit z.B. Bambusmatten bei Obst- und Zierbäumen.
Weichhäutige Beeren wie Himbeeren bekommen leicht Sonnenbrand
Zudem ist ein gutes Wassermanagement wichtig. Gießen Sie die Erde um Ihre Pflanzen möglichst am frühen Morgen vor allem, wenn Sie mit kaltem Leitungswasser gießen müssen, weil die Regentonnen leer sind. Gießen Sie durchdringend mit etwa 20 bis 25 Liter pro Quadratmeter bei den Gemüsekulturen, etwa alle drei Tage. Am besten geschieht dies in mehreren Gießgängen, um Abschwemmung zu vermeiden. Somit sind nicht nur die Bodenoberfläche und die ersten Zentimeter benetzt, sondern das Wasser dringt dann auch tiefer in den Boden zu den Wurzeln. Außerdem erspart man sich auch das tägliche Wässern. Der Boden selbst benötigt eine Abdeckung. Das Mulchen ist gerade in den Sommermonaten wichtig. Das Mulchmaterial (z.B. Rasenschnitt, Stroh, Blätter, Gartenfaser oder Schafwolle) beschattet den Boden, verringert die Verdunstung, verhindert die Verkrustung und hält den Boden länger feucht. Zudem wird das Bodenleben gefördert. Dieses verbessert die Bodenstruktur und macht Nährstoffe im Boden pflanzenverfügbar. Sollte es einen starken Gewitterregen geben, „federt“ die Mulchschicht die großen Tropfen ab und leitet sie sanft in die Erde. Sträucher und Jung-Bäume benötigen mehr Wasser, damit es zu den Wurzeln gelangt. Das Wässern erfolgt in der trockenen Zeit alle zwei Wochen mit Gaben von 50 bis 80 Litern. Auch hier hat sich eine Mulchschicht auf der bewuchsfreien Baumscheibe bewährt. Wer Wasser sparen muss, wird sich ein Ranking überlegen.
Sonnenschirm bei Hitze auch für Pflanzen denkbar.
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10
Der Garten im Klimawandel a
Klimaexperten sind sich heute sicher, sie wissen was auf uns zukommt. Auf ihre wichtigsten Prognosen sollten wir im eigenen Garten klug und vorausschauend reagieren.
Der Klimawandel birgt Chancen und Risiken für den Gärtner. Größtes „Geschenk“ ist das um ein Drittel verlängerte Gartenjahr: Üppige Ernten an Salat-, Kohl- und Wurzelgemüsen bis Dezember sind vielerorts möglich. Sie sind zugleich aber auch Pflicht: Wer wie früher schon zu Erntedank umgräbt, treibt förmlich Nährstoffe aus dem Boden.
Gartennutzung im Herbst macht auch Spaß: Weil es in der Regel doch ab und an regnet, gibt es keinen Gießstress. Jedenfalls bleibt uns die Freude am Garten erhalten, wenn wir auf die wichtigsten Veränderungen klug reagieren.
Prognose
Tipps/Sinnvolle Maßnahmen im Garten:
Eine optimale Bodenpflege sorgt für eine gute Bodenstruktur. Zusammen mit mehr Humus erhöht sich damit zugleich die Wasserspeicherung
Tiefgründige Bodenverbesserungen
Verdichtungen (Betreten bei Nässe) vermeiden, dort wird viel weniger Wasser gespeichert
Optimale Kalkversorgung (Bodenprobe) bei Lehmböden
Für sandige und/oder humose Böden empfiehlt sich vor allem Gründüngung
Mit Kulturen die im Sommer reifen, und deren höchster Wasserbedarf im Mai und Juni liegt, kommt man der Trockenperiode zuvor. Dazu gehören Erbsen, Puffbohnen und alle anderen Frühgemüse.
Früh gesäte Säkulturen mit Pfahlwurzel (Pastinaken, Wurzelpetersilie, Rote Bete,…) erreichen bis Juni oft mehr als einen Meter Tiefe und versorgen sich lange Zeit selbst.
Für den Staudengarten verdienen Arten mit geringem Wasserbedarf im Sommer den Vorzug.
Rasenflächen, die im Sommer grün bleiben sollen, brauchen viel Wasser. Daher sollten Intensivrasenflächen die Ausnahme bleiben, die dann aber auch konsequent mit Wasser versorgt werden. Ansonsten gibt man Extensivrasen den Vorzug, die dann im Sommer auch braun werden dürfen – noch besser ist es, nicht zu begehende Flächen mit geeigneten Bodendeckern anzupflanzen.
Tipps:
Alle Maßnahmen gegen Erosion sind ebenso sinnvoll wie alles, was die Aufnahmefähigkeit des Bodens fördert. Der Boden sollte unser wichtigster Wasserspeicher sein.
Die Bodenoberfläche bleibt offenporig und damit aufnahmebereit, wo sie mit Pflanzen bestanden ist und/oder aufgehackt oder mit organischem Material (Stroh, Grasschnitt, Erntereste, ….) gemulcht ist.
Zisternen speichern überschüssiges Wasser für Trockenzeiten. Sie helfen auch bei der Entlastung unserer Abwassersysteme und unserer Gewässer.
Rasenflächen, die im Sommer grün bleiben sollen, brauchen viel Wasser. Daher sollten Intensivrasenflächen die Ausnahme bleiben, die dann aber auch konsequent mit Wasser versorgt werden. Ansonsten gibt man Extensivrasen den Vorzug, die dann im Sommer auch braun werden dürfen – noch besser ist es, nicht zu begehende Flächen mit geeigneten Bodendeckern anzupflanzen.
Tipps:
Alle Maßnahmen gegen Erosion sind ebenso sinnvoll wie alles, was die Aufnahmefähigkeit des Bodens fördert. Der Boden sollte unser wichtigster Wasserspeicher sein.
Die Bodenoberfläche bleibt offenporig und damit aufnahmebereit, wo sie mit Pflanzen bestanden ist und/oder aufgehackt oder mit organischem Material (Stroh, Grasschnitt, Erntereste, ….) gemulcht ist.
Zisternen speichern überschüssiges Wasser für Trockenzeiten. Sie helfen auch bei der Entlastung unserer Abwassersysteme und unserer Gewässer.
Tipps:
Beete sollten mit Gemüsekulturen oder Gründüngung bis weit in den Winter hinein genutzt werden. Sie verbrauchen den aus Humus und aus Wurzelresten freigesetzten Stickstoff.
Bis zum Umgraben soll möglichst wenig Bearbeitung erfolgen.
Tipps:
Typische Herbstkulturen werden nicht mehr für die Ernte Anfang Oktober, sondern oft erst zur Ernte im November geplant.
Im Hoch- und Spätsommer sollten nochmals Blatt-, Kohl- und Wurzelgemüse bis zum Jahresende geplant werden. Dazu gehören Herbstsalate wie Radicchio und Zuckerhut, Chinakohl, Rettiche und…..
Verfrühungsvlies sollte bereit liegen, um einzelne Reifnächte im Oktober, die nach wie vor drohen, von Blatt- und Wurzelgemüse fernzuhalten.
Leider beenden diese Reifnächte den Anbau der meisten Fruchtgemüse ebenso wie auch bereits früher spätestens im Oktober. Tomaten, Kürbis, Zucchini lassen sich mit Vlies meist nicht ausreichend zuverlässig schützen.
Umgraben erst kurz vor dem Durchfrieren des Bodens, dies geschieht oft erst zum Jahresende.
Bis zum Umgraben, auf anderen Gartenflächen während des ganzen Winters achtet man auf blühende und aussamende Unkräuter – bei Bedarf empfiehlt es sich zu jäten, um das Aussamen der Unkräuter – und damit ein Vielfaches an Arbeit – zu vermeiden.
Anstelle des Umgrabens gewinnt die Einsaat von Gründüngung (oder auch überwinternde Gemüse) an Bedeutung. Manchmal gefriert der Boden gar nicht mehr richtig durch. Damit entfällt der Hauptgrund für das Umgraben.
Tipps:
Mulchen oder dichter Pflanzenbestand bremsen den Temperaturanstieg und wirken somit gegen eine erhöhte Verdunstung im Sommer.
Mulchen schon im Frühjahr bei noch kaltem Boden bremst den sommerlichen Temperaturanstieg im Boden, wo gewünscht.
Bodenbearbeitung und damit Bodenbelüftung wirkt im wärmeren Boden stärker als früher in Richtung Humusabbau
Tipps:
Mutige Gärtner beginnen immer früher mit den ersten Salaten und Aussaaten. Dies lohnt sich meist, wenn mit Verfrühungsvlies abgedeckt wird. Oft ist es sinnvoll, das Vlies in den ersten Wochen doppelt aufzulegen.
Im Obstbereich spät blühende Sorten und Arten bevorzugen
Wandspaliere forcieren: sie können gespeicherte Wärme von Mauern nutzen bzw. als schmale Baumform mit Vliesen nachts gegen leichte Fröste während der Vollblüte und im Jungstadium der Früchte geschützt werden.
Stroh zur Blüte bei Erdbeeren nur auslegen, wenn keine Spätfröste drohen. Eine Strohschicht bremst die Wärmenachlieferung aus dem Boden und löst stärkere Frostschäden an Blüten oder jungen Früchten aus.
Werden Rasen- und Wiesenflächen bei Frösten zur Blüte kurz und Baumscheiben offen gehalten, kann mehr Wärme aus dem Boden in die Baumkrone entweichen.
Der Garten im Klimawandel
Lavendel gehört zu den Pflanzen,die im Sommer mit wenig Wasser auskommen.
Der Klimawandel birgt Chancen und Risiken für den Gärtner. In den Sommermonaten, aber nicht nur, steht das Thema „Wasser“ im Mittelpunkt. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, wie Sie auch im Sommer Freude am Garten haben.
Anhaltende Trockenheit und öfter auftretende Starkregenereignisse prägen die Sommermonate. Durch den Klimawandel tritt dies häufiger auf. Für den Garten bedeutet das vor allem Bodenpflege. Eine optimale Bodenpflege sorgt für eine gute Bodenstruktur. Zusammen mit mehr Humus, z.B. durch regelmäßige Kompostgaben, erhöht sich damit zugleich die Wasserspeicherung. Eine tiefgründige Bodenverbesserung ohne Verdichtungen speichert ebenfalls mehr Wasser. Durch Mulchen und Einbringen organischer Substanz wird das Bodenleben gefördert, was wiederum die Bodenstruktur verbessert. Bei sandigen und/oder humosen Böden empfiehlt sich eine Gründüngung, wenn die Gemüsebeete nicht anderweitig bepflanzt werden. Mulchen hemmt zudem die Wasserverdunstung, isoliert und vermindert das Aufheizen des Bodens. Die Bodenoberfläche bleibt offenporig und verkrustet nicht, sodass (vor allem starke) Regenfälle oder auch das Gießwasser besser und ohne Erosion versickern können. Regenwürmer fühlen sich unter dem gemulchten Boden wohl und bilden Röhren, in den das Niederschlagswasser schneller abfließen kann. Wo der Boden nicht durch Mulch bedeckt ist, wird leicht aufgehackt. Ein flachgründiges Hacken unterbricht die Kapillare (feine Bodenröhrchen), die das Wasser an die Oberfläche führen.
Da ein ausgetrockneter Boden schlecht Wasser
aufnimmt, gießen Sie, wenn der Boden noch leicht feucht im Untergrund ist. Gießen Sie weniger oft, aber dafür durchdringend, damit das Wasser auch an die Wurzeln kommt. Beim Gemüse wässert man etwa
20 bis 25 Liter je Quadratmeter alle drei Tage. Neupflanzungen von Stauden und Gehölzen benötigen ebenfalls zwei bis dreimal in der Woche Wasser zum Einwachsen. Verwenden Sie grundsätzlich einen
weichen Wasserstrahl, damit der Boden nicht verschlämmt, weggewaschen wird oder schließlich verkrustet.
Gießen Sie am Morgen, wenn der Boden noch kühl ist, dann wird das Wasser besser aufgenommen. Gießen Sie nicht auf die Blätter, da sonst eine Menge Wasser verdunstet und sich Pflanzenkrankheiten
stärker entwickeln können. Gießen Sie direkt an die Wurzeln! Pflanzmulden bzw. Pflanzringe sind besonders bei Neupflanzungen von Gehölzen und Stauden sinnvoll, aber auch bei (Frucht-)Gemüse. Hier
kann das Wasser, auch größere Mengen, langsam und tiefer in den Boden eindringen, ohne die Erde wegzuschwemmen. Zudem bilden sich mehr und längere Wurzeln, die dann auch Wasser aus den tieferen
Schichten aufnehmen können.
Hohe Sonneneinstrahlung und Hitze machen nicht nur den Pflanzen zu schaffen. Auch wir leiden unter den sommerlichen Temperaturen. Wie schön ist es dann, wenn Bäume Schatten spenden.
In vielen Gärten fehlt ein Schattenbaum. Wer keinen ausreichenden Platz für große Bäume hat, kann auf kleinkronige Vertreter zurückgreifen. Kleinkronige Bäume, die auch in kleineren Gärten wachsen
können, spenden mit den Jahren Schatten. Zudem verdunsten die Blätter Wasser und kühlen dadurch die Umgebung. Nutzen Sie den Schatten, um sich zu erholen. Versuchen Sie möglichst viele
unterschiedliche Pflanzen im Garten zu integrieren.
Vermeiden Sie Steinwüsten und versiegelte Flächen im Garten. Steine und Beton heizen sich bei Sonne stark auf und halten die Wärme sehr lang. Eine nächtliche Abkühlung wird reduziert bzw. fehlt.
Darunter leiden auch die Pflanzen.
Auch wenn sich viele Pflanzen für einen sonnigen Standort eignen, so profitieren Sie zunehmend von einem „wandernden Schatten“ durch Gehölze. Verwenden Sie zudem hitze- und trockenheitsverträgliche
Pflanzen. Sie besitzen einen geringen Wasserbedarf und tragen somit erheblich zum Wassersparen bei. In Staudenpflanzungen lassen sich rhizom- und knollenbildende Pflanzen sowie Arten mit
silbrig-grauem oder kleinblättrigem bzw. gefiedertem Laub, befilzter Blattoberfläche oder dicker Epidermis gut integrieren. Rasenflächen, die im Sommer grün bleiben sollen, brauchen viel Wasser.
Daher sollten Intensivrasenflächen die Ausnahme bleiben, die dann aber auch konsequent Wasser benötigen. Ansonsten gibt man Extensivrasen den Vorzug, die dann im Sommer auch braun werden dürfen –
noch besser ist es, nicht zu begehende Flächen mit geeigneten Bodendeckern anzupflanzen.
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10
Sommerliche Tomatenpflege
Kaum ein Gemüse ist so beliebt wie die Tomate, nicht nur wegen ihrer Farbenvielfalt, sondern auch wegen ihrer unterschiedlichen Nutzung der Früchte. Deshalb werden Tomaten auch gerne selbst angebaut, ob im Beet, im Topf oder Balkonkasten. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps für die Pflege im Sommer.
Schon bald reifen die ersten Früchte. Nun heißt es die Pflanzen gut vorzubereiten und zu pflegen.
Generell benötigen Tomatenpflanzen viele warme und sonnige Tage, sonst bilden sich erst relativ spät Blüten und schließlich Früchte. In Gegenden mit eher kühlen und regnerischen Sommern bietet ein Kleingewächshaus gute Bedingungen für eine lange Ernte. Doch auch in Kübeln an der Hauswand wachsen die Pflanzen gut. Allerdings kann dort den Tomaten große, stauende Hitze auch zusetzen. Besonders schwarze Töpfe erwärmen sich sehr stark, was zum Absterben von Wurzeln im Topfrandbereich führen kann. Stellen Sie deshalb andere Töpfe davor oder schattieren Sie mit entsprechenden Materialien.
Ein Dach schützt die Tomaten vor Regen.
Achten Sie darauf, dass die Erde der Tomatenpflanze immer gleichmäßig feucht ist. Eine ungleichmäßige Wasserversorgung beispielsweise durch intensives
Wässern oder starke Niederschläge nach Trockenperioden führt häufig zum Platzen der Früchte. Gießen Sie also regelmäßig, denn Tomaten haben an warmen Tagen einen hohen Wasserbedarf. Zudem ist eine
gleichmäßige Wasserversorgung wichtig, damit die Nährstoffe auch stetig aufgenommen werden können. Dies beugt außerdem der Blütenendfäule mit trockenbraunen Stellen an den Früchten vor, was bei
manchen Sorten, häufiger auch bei Topfkultur auftritt. Ein Mulchen/Abdecken des Bodens, z.B. mit Rasenschnitt, Schafwollvlies oder Stroh, verringert die Verdunstung, hält die Erde länger feucht und
fördert das Bodenleben.
Tomatenpflanzen sind Hochleistungspflanzen. Dazu brauchen Sie eine gleichmäßige Nährstoffversorgung. Färben sich die Blätter hellgrün, dann sollten Sie am besten mit einem handelsüblichen
Flüssigdünger mehrfach nachdüngen. In den meisten Fällen sind die Tomatenpflanzen in den Gartenbeeten ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wenn Sie regelmäßig Kompost und Hornmehl einsetzen. Im
Frühjahr werden drei Liter Kompost auf den Quadratmeter als Grunddüngung verteilt. Das Hornmehl oder Horngrieß von etwa 150 Gramm auf den Quadratmeter wird auf zwei Gaben aufgeteilt und leicht
eingearbeitet: die Hälfte direkt zur Pflanzung und vier Wochen später die restliche Menge. Da die Tomatenpflanzen viele Wochen wachsen, hat es sich auch bewährt etwas Schafwolle bzw. Schafwollpellets
ins Pflanzloch zu geben. Zum einen hält die Wolle das Wasser besser und es werden Nährstoffe bis zum Herbst freigesetzt. In diesem Fall kann die weitere Hornmehldüngung
unterbleiben.
Stabtomaten werden ausgegeitzt und an Stäben oder Schnüren aufgeleit.
Die meisten Tomaten sind Stabtomaten und bilden an der Haupttriebachse ihre Früchte. In den Blattachseln entwickeln sich jedoch immer wieder Seitentriebe, die dann später ebenfalls
Blüten und Früchte tragen. Jedoch gilt es diese Seitentriebe zu entfernen, um den Haupttrieb zu stärken. Außerdem würde es ein wirres Durcheinander geben, wenn alles wachsen dürfte, wie es wollte.
Lediglich bei kleinfruchtigen Sorten ist es möglich immer mal wieder einen Seitentrieb stehen zu lassen. Man kürzt ihn dann nach der Blüte und dem nächsten Blatt ein. Großfruchtige Sorten leitet man
eintriebig am Stab oder einer Schnur hoch. Nur so reifen auch die Früchte aus.
Es gibt aber auch spezielle Buschtomaten. Diese als „determinierend“ bezeichneten Typen hören von selbst mit dem Höhenwachstum auf. Sie wachsen gedrungen, bilden viele Seitenverzweigungen wo sie
Früchte tragen. Dazu zählen auch die sehr kompakten Balkontomaten für Gefäße. Hier brechen Sie keinerlei Seitentriebe aus. Entfernen Sie nur bei Bedarf einzelne Triebe, wenn der Wuchs zu dicht
wird.
Buschtomaten werden nicht ausgereitzt.Aufgrund ihres oft seher gedrungene Wachstums eigene sie sichc auch für Balkon und andere Gefäße.
Nichts ist so gefürchtet wie die Kraut- und Braunfäule. Doch je dichter die Tomatenpflanze wächst, umso problematischer kann der Befall werden. Dieser gefürchtete Pilz beendet die Tomatenernte schon vorzeitig bzw. lässt die Pflanzen zuvor absterben, besonders in niederschlagsreichen Jahren. Vorbeugend hilft es ein Dach über die Tomaten zu bauen, damit die Blätter trocken bleiben. Zudem ist es sinnvoll die Tomatenblätter von unten bis zur Fruchttraube zu entfernen, damit kein Spritzwasser vom Gießen an das Laub gelangt. Trockene Laubblätter, ein größerer Pflanzabstand, regelmäßiges Ausgeizen und somit eine gute Durchlüftung der Pflanze sind die besten Vorbeugemaßnahmen gegen die Kraut- und Braunfäule. Meiden Sie zudem die Nähe zu Kartoffeln. Widerstandsfähige Sorten zeigen weniger Schäden bzw. bleiben auch in feuchten Jahren ohne Überdachung weitgehend gesund: z.B. ‘Rose Crush F1‘, ‘Cocktail Crush F1‘, ‘Philovita F1‘, ‘Rondobella‘, ‘Primabella‘ und ‘Resibella‘ sowie die gelbe Sorte ‘Duttingold‘. Wer selbst Tomaten aussät, kann es im nächsten Jahr mit diesen Sorten versuchen. Samen gibt es im Samenfachhandel und im Internet.
Die ernte beginnt: Erntereife Tomaten an der Pflanze
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10
Wassermanagement im Garten, schon im Frühjahr
Wassermanagemni im Garten
Schon jetzt im Mai ist es heiß und lang anhaltend trocken. Auch die Freizeitgärtner beobachten, wie die Böden immer trockener werden und die Pflanzen zu schlappen beginnen, wenn nicht gegossen wird. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, wie Sie wassersparend Gärtnern können.
Wenig Niederschlag, warme Temperaturen und viel Wind begünstigen, dass der Boden austrocknet. Die Pflanzen wachsen momentan sehr stark und verdunsten viel Wasser, was vom Boden nicht nachgeliefert werden kann. Ein sorgsamer Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser ist notwendig.
Auch Stauden leiden unter anhaltender Trockenheit.
Wenig Wasser über den Winter
Schon seit Wochen fehlen ausreichend
Niederschläge, sei es als Regen oder Schnee. Gerade in der Hauptwachstumszeit benötigen die Pflanzen ausreichend Wasser, damit sie sich zu kräftigen und gesunden Exemplaren entwickeln bzw. ihre
Früchte ernähren und ausreifen lassen können. Wer schon vor einigen Wochen in Regentonnen oder Zisterne Wasser auffangen konnte, kann zumindest für einige Zeit gießen.
Je nach Boden können länger anhaltende Trockenphasen gravierende Schäden verursachen. Dies zeigt sich besonders auf sandigen, humusarmen, flachgründigen Böden. Eine Zufuhr von organischer Substanz
als Gründüngung, Kompost oder ähnlichem erhöht den Humusgehalt des Bodens. Dieser sorgt für eine gute Bodenstruktur und erhöht vor allem die Aufnahme des Regen- bzw. Gießwassers und dessen
Speicherfähigkeit.
Baum mit Gießmulde Wasser kann langsam inden Boden einsieckern
Ein sorgsamer Umgang mit dem Gartenboden fördert nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern auch die
Wasserhaltefähigkeit. Ganz wichtig ist deshalb das Mulchen, das Bedecken des Bodens. In manchen Staudenbereichen kann es mineralischer Mulch sein (Ziegelsplitt, Kies in unterschiedlicher Körnung).
Meist jedoch verwendet man organisches Material. Während im Staudenbeet beispielweise Miscanthushäcksel zu Einsatz kommt, verwendet man in den Gemüsebeeten oft angewelkten Rasenschnitt,
Gemüseblätter, gehäckselte Grünabfälle oder Stroh, aber auch Schafwollvlies. Mulchen hemmt die Wasserverdunstung aus dem Boden. Zugleich isoliert die Mulchschicht und vermindert das Aufheizen des
Bodens. Die Bodenoberfläche bleibt offenporig und verkrustet nicht, sodass (vor allem starke) Regenfälle oder auch das Gießwasser besser und ohne Erosion versickern können. Eine dickere Mulchschicht
unterdrückt oder verhindert das Wachstum von Beikräutern, die zusätzliche um das Wasser konkurrieren. Denselben Effekt hat das Mulchen bewuchsfreier Baumscheiben um Bäume und Sträucher.
Wo der Boden nicht durch Mulch bedeckt ist, wird leicht aufgehackt. Ein flachgründiges Hacken unterbricht die Kapillare (feine Bodenröhrchen), die das Wasser an die Oberfläche führen. Die somit
reduzierte Verdunstung erspart etwa zwei Gießvorgänge.
Pflanzmulden erleichtern das Giesen was Jungbäume benötigen Das Wasser läuft nicht weg sondern versckert im Muldenbereich
Stauden gibt es für jeden Boden und für alle Standorte. Wichtig ist eine Pflanzung, die zum jeweiligen Platz
passt. Hitze- und trockenheitsverträgliche Pflanzen besitzen einen geringen Wasserbedarf. Sie tragen somit erheblich zum Wassersparen bei. In Staudenpflanzungen lassen sich rhizom- und
knollenbildende Pflanzen sowie Arten mit silbrig-grauem oder kleinblättrigem bzw. gefiedertem Laub, befilzter Blattoberfläche oder dicker Epidermis gut integrieren. Blumenwiesen und kräuterreiche,
extensive, weniger gemähte Flächen benötigen im Gegensatz zu intensiven Rasenflächen keine Zusatzbewässerung im Sommer. Nicht zu begehende Flächen lassen sich mit geeigneten Bodendeckern
bepflanzen.
Für Tomaten, Zucchini, Gurken und andere einzelnstehende Fruchtgemüse sowie Neupflanzungen von Stauden und Gehölzen eignen sich eingegrabene größere Töpfe, Pflanzmulden bzw. Pflanzringe. Dann kann
das Wasser, auch größere Mengen, langsam und tiefer in den Boden eindringen, ohne die Erde wegzuschwemmen. Zudem bilden sich mehr und längere Wurzeln, die dann auch Wasser aus den tieferen Schichten
aufnehmen können. Wurzelgemüsearten sind dann besonders im Vorteil.
Mulch schützt den Boden vor Austrocknung und puffert einen starken Gießstral und Starkregen ab.Zudem verteilt sich das Wasser besser
Sinnvolles Gießen
Ein trockener Boden nimmt schlecht Wasser auf. Gießen Sie daher, wenn der Boden noch leicht feucht im Untergrund ist und die Erde zwischen den einzelnen Gießintervallen nicht vollständig ausgetrocknet. Gießen Sie weniger oft, aber durchdringend. Bei einem schonenden Gießdurchgang sollten es bei Gemüse schon etwa 20 bis 25 Liter je Quadratmeter sein. Dies durchfeuchtet den Boden auch bis zu 20 Zentimeter tief. Dann reicht es oft nur jeden dritten Tag zu gießen. Während Neupflanzungen von Stauden und Gehölzen auch zwei bis dreimal in der Woche Wasser benötigen, können eingewachsene Pflanzen alle zwei bis vier Wochen (oder auch seltener) durchdringend gewässert werden. Wenn Sie nicht mit der Gießkanne wässern, messen Sie ab, wie viel Wasser durch den Schlauch, die Gießbrause oder den Regner kommt, um bedarfsgerecht zu Gießen. Verwenden Sie einen weichen Wasserstrahl, damit der Boden nicht verschlämmt, weggewaschen wird oder schließlich verkrustet.
Am besten ist daher das Gießen am Morgen, wenn die Blätter oft ohnehin taunass sind und der Boden noch kühl. Dann wird das Wasser
besser aufgenommen. Gießen Sie nicht die Blätter, sondern direkt an die Wurzeln! Beim Gießen überkopf verdunstet eine Menge Wasser, ohne dass die Pflanzenwurzeln etwas abbekommen. Außerdem können
sich Pilzkrankheiten stärker entwickeln. Nachteile eines mittäglichen Gießens sind unnötige Wasserverluste. Die Hitze der Blätter und des Bodens lassen einen Teil des Wassers besonders schnell
verdunsten.
Mulchen mit organischen Material zu den wichtigen Pflegmaßnahmen im Gemüsegarten.
Waschen Sie Obst und Gemüse
in Schüsseln, sammeln dieses Wasser in Gießkannen und nutzen es zum Gießen. Und wer seinen Garten nicht vor der Tür hat, gießt Balkonkästen und Kübelpflanzen. Es klingt banal, doch lassen Sie den
Sonnenschirm auch für ihre Pflanzen stehen. Die Schattierung sorgt dafür, dass die Pflanzen weniger Wasser benötigen. Zudem beugt der Sonnenschutz Schäden beispielsweise an Beerenobstfrüchten
vor.
Korrigieren Sie den Überbehang bzw. starken Behang beim Obst. Zum Ausreifen benötigen die Früchte Wasser. Reduzieren Sie daher die kleinen Früchte rechtzeitig, damit die restlichen wachsen und reifen
können. Ein Sommerschnitt bei stark wachsenden Bäumen verringert die Blattmasse und somit die Verdunstung.
Nutzen Sie bei Topfpflanzen Untersetzer, in denen das durchgelaufene Gießwasser aufgefangen (dort kann es auch kurze Zeit stehen bleiben) und durch Aufsaugen des Substrates wieder verwendet wird.
Balkonkästen mit Wasserspeicher haben sich bewährt
Miscothusmulch eignet sich für alle Gartenberieiche.
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10
Aktive Raupen im Garten
Blatschaden durch Raupenfraß
Blattgerippe an Obstbäumen und Sträuchern, braune und kahle Buchsbäume, Gespinste im Apfelbaum und abgefressene Blätter an Stachelbeeren – es ist Raupenzeit! Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen die unterschiedlichen Schädlinge vor.
Meist zu unterschiedlichen Zeiten, in diesem Jahr jedoch parallel, treten Frostspanner, Buchsbaumzünsler, Gespinstmotten und Stachelbeerwespe auf. Die Larven (Raupen) der Insekten schädigen die Pflanzen und Früchte durch (Kahl-)Fraß.
Die raipen des kleinen Frostspaners grün und gefräßig
In den letzten Jahren oft etwas schwächer aufgetreten findet man nun zahlreiche und gefräßige Raupen des Kleinen und des Großen Frostspanners. Zunächst fallen die löchrigen oder abgefressenen Laubblätter von Kirsche, Apfel, Hainbuche und anderen Gehölzen auf. Bei Obstgehölzen sind zudem noch die jungen Früchte angefressen. Sieht man genauer hin, entdeckt man Raupen, die sich mit einem „Katzenbuckel“ fortbewegen. Dies ist das typische Anzeichen von Spannerraupen. Sie sind beim Kleinen Frostspanners grün, die des Großen Frostspanners braun-bunt gefärbt. Gefräßig sind sie beide. Kleine Bäume und Sträucher können Sie nach den Schädlingen kontrollieren und absammeln. Später seilen sich die Raupen ab und verpuppen sich im Boden. Bei starkem Befall ist es nötig Ende September/Anfang Oktober Leimringe an den Stämmen der Bäume anzubringen. Die flugunfähigen Weibchen klettern zu Eiablage im Spätherbst in die Krone, bleiben jedoch zuvor am Leimring hängen. Allerdings sollte diese Leimbarriere im März wieder abgenommen werden.
Spanneraupen bewegen sich mit dem typischen Katzenpuckel.Sie haben nur vorne und hinten Füßchen.Hier ein Grßer Frostspanner
Schon einige Jahre schädigt der Buchsbaumzünsler das beliebte Ziergehölz massiv. Mancher Gartenbesitzer hat den Buchsbaum deshalb bereits aus seinem Garten verbannt. Die grünen Raupen mit schwarzen Streifen an der Seite und schwarzen Kopf sind sehr gut getarnt und nur bei genauer Beobachtung zu erkennen. Aus den Raupen entwickelt sich nach der Verpuppung ein beigefarbener Falter mit braun umrandeten Flügeln, der wiederum nach ca. neun Tagen seine Eier an noch grüne Buchsbäume ablegt, aus denen nach nur drei weiteren Tagen die kleinen Raupen schlüpfen. Die warmen Tage der letzten Wochen haben die Entwicklung des Buchsbaumzünslern stark vorangetrieben. Sofort fallen die zusammen gesponnenen Blätter auf, in denen meist junge Raupen sitzen. Die größeren Raupen ziehen sich bei Erschütterung sofort ins Innere der Buchspflanze zurück. Betrachten Sie die Buchspflanzen etwas länger, dann entdecken Sie die gefräßigen Raupen und können diese gleich absammeln oder zerdrücken.
Von Frostspannerraupe angefressene Früchte
Schon wieder hängen weiße Gespinste in den Zweigen von Apfelbäumen, Pfaffenhütchen, Schlehen und Traubenkirsche. Geht man näher heran, so sind Raupengruppen erkennbar, die rasch die Blätter der Wirtspflanze fressen. Mit dem Wachsen der Raupen vergrößern sich die vliesartigen und klebrigen Gespinste sehr schnell. Am besten ziehen Sie beim Entfernen Handschuhe an, sodass Sie die Gespinste gut und gefahrlos zerdrücken können. Halten Sie dabei einen Karton, Pappdeckel oder Eimer unter das Gespinst, denn beim Berühren lassen sich die darin zahlreich befindlichen Räupchen abseilend auf den Boden fallen. Alternativ schneiden Sie die Gespinste in eine große Tüte und entsorgen diese im Restmüll. Leider sind die Gespinste recht dicht und klebrig, so dass Vögel kaum Chancen haben an die Räupchen zu kommen. An größeren Bäumen, wo ein Wegschneiden nicht möglich ist, hat es sich bewährt die Gespinste mit einem langen Stock auseinander zu ziehen.
Gefräsiger Buchsbaumzünsler:schnellsind die Blätter gefressen und es stehen nur Blatgerippe
Verstärkt treten grünlich-graue Larven mit schwarzen Punkten an Stachelbeeren auf, die die Blätter in sehr kurzer Zeit kahlfressen und nur die Blattstiele übriglassen. Da die Tiere im Inneren mit dem Fressen beginnen, bleibt der Befall lange unerkannt. Auch hier gilt konsequentes Absammeln. Zudem werden rote und weiße Johannisbeeren befallen, die es ebenfalls zu kontrollieren gilt. Je nach Witterung können sich mehrere Generationen entwickeln, so dass bis in den August Schädlingsbefall möglich ist.
Buchsbaumzünsler verstecken sich zwichen den Blättern und Zweigen
Die Eltern der schädlichen
Raupen sind (Klein-)Schmetterlinge bzw. Blattwespen. Die Schadraupen haben großen Hunger und fressen die Pflanzen manchmal sogar kahl. Dies schwächt die Pflanzen, vor allem wenn das jährlich und
stark auftritt. Sie treiben schlechter aus, werden anfälliger für andere Krankheiten und können schließlich absterben. Die Früchte werden abgestoßen bzw. reifen nicht aus.
Alle Raupen dienen jedoch verschiedenen Tieren als wichtige Nahrungsquelle. Vögel wie beispielsweise Meisen und Spatzen picken die Räupchen der Frostspanner fleißig, besonders im jungen Stadium, aus
den Verstecken der Triebe heraus. Auch suchen die Vogeleltern Raupen des Buchsbaumzünslers in den locker aufgebauten Pflanzen, um ihre Jungen zu füttern. Fördern Sie insektenfressende Vögel, die
außerdem auch Falter fangen können. Räuberisch lebende Wanzen machen sich über die Eier und Raupen her. Wespen benötigen für die Aufzucht ihrer Jungtiere Eiweiß und nutzen deshalb Raupen als
Nahrungsquelle, besonders in den Sommermonaten.
Eine rechtzeitige mechanische Reduktion durch Entfernen vieler Raupen lässt die Pflanzen weiter gut wachsen und bietet trotzdem noch ausreichend Futter für Tiere. Kontrollieren Sie daher ihre
Pflanzen regelmäßig und greifen Sie rechtzeitig ein
Gespinstmotten findet man häufig in Apfelbäumen.Sie leben in großer Zahhl in einem feinen und klebrigen Netz und fressen …
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10
Tomaten im Kübel
Tomaten brauchen Sonne und Wärme. Aber nicht unbedingt gewachsenen Boden. Viele Freizeitgärtner ziehen ihre Tomaten im Topf oder anderen Gefäßen. Was es dabei zu beachten gilt, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Nicht nur das Pflanzgefäß und die richtige Sorte sind wichtig, auch der richtige Umgang mit der Erde bzw. dem Pflanzsubstrat und die Pflege während des Wachstums.
Vorbereitende Maßnahmen für Kübeltomaten
Für Tomatenpflanzen in Gefäßen (Balkonkasten, „Bäckerkiste“, Hochbeet) eignen sich besonders Busch- und Hängetomaten. Sie verzweigen sich sehr stark und bilden gerade in den Verzeigungen die meisten Früchte. Hier brauchen Sie nichts formieren und ausgeizen. Sorten, wie ´Tumpling Tom Red´ und ´Balkonstar´ tragen massenhaft Früchte. In großen Töpfen oder Kübeln sind auch sogenannte Stabtomaten möglich. Diese lassen sich je nach Standort auch an Schnüren oder sehr langen Stäben aufleiten. Hierbei wird der Haupttrieb stehen gelassen und die Nebentriebe weggebrochen (ausgegeizt). Wählen Sie einen Topf mit einem Durchmesser von über 30 cm. In einem 45 cm breiten Topf haben eine Stabtomate oder sogar drei Buschtomatenpflanzen Platz. Doch gilt: je größer ein Gefäß, umso mehr Erde passt hinein und umso besser kann die Pflanze Wurzeln bilden und wachsen. Substratvolumen von 35 bis 40 Litern gelten als optimal für eine hochwachsende Stabtomate, die bis zum Herbst Früchte trägt. Bevorzugen Sie braune oder helle Töpfe, da sich schwarze sehr stark aufheizen. Dies kann zu Wurzelverbrennungen führen. Wichtig sind Wasserabzugslöcher. Achten Sie auf ein hochwertiges Substrat.
Tomaten in Töpfen mobiles Gemüse
Für Tomatenpflanzen in Gefäßen (Balkonkasten, „Bäckerkiste“, Hochbeet) eignen sich besonders Busch- und Hängetomaten. Sie verzweigen sich sehr stark und bilden gerade in den Verzeigungen die meisten Früchte. Hier brauchen Sie nichts formieren und ausgeizen. Sorten, wie ´Tumpling Tom Red´ und ´Balkonstar´ tragen massenhaft Früchte. In großen Töpfen oder Kübeln sind auch sogenannte Stabtomaten möglich. Diese lassen sich je nach Standort auch an Schnüren oder sehr langen Stäben aufleiten. Hierbei wird der Haupttrieb stehen gelassen und die Nebentriebe weggebrochen (ausgegeizt). Wählen Sie einen Topf mit einem Durchmesser von über 30 cm. In einem 45 cm breiten Topf haben eine Stabtomate oder sogar drei Buschtomatenpflanzen Platz. Doch gilt: je größer ein Gefäß, umso mehr Erde passt hinein und umso besser kann die Pflanze Wurzeln bilden und wachsen. Substratvolumen von 35 bis 40 Litern gelten als optimal für eine hochwachsende Stabtomate, die bis zum Herbst Früchte trägt. Bevorzugen Sie braune oder helle Töpfe, da sich schwarze sehr stark aufheizen. Dies kann zu Wurzelverbrennungen führen. Wichtig sind Wasserabzugslöcher. Achten Sie auf ein hochwertiges Substrat.
Torffreie oder auch torfreduzierte Substrate werden nun überall angeboten. Doch der Umgang mit
den klimafreundlicheren Substraten erfordert vom Anwender ein Umdenken. Torffreie Erden besitzen ein geringeres Wasser- und Nährstoffhaltevermögen. Aufgrund von gröberen Strukturen und fehlenden
Bindestoffen sickert das Wasser schnell durch. Feinanteile werden mit der Zeit nach unten geschwemmt. Dadurch erscheint die Oberfläche trocken, während im unteren Bereich oft noch ausreichend
Feuchtigkeit vorhanden ist. Dies kann mit Fingertest oder evtl. Heben des Gefäßes getestet werden. Zudem ist ein Untersetzer zu einem Topf oder Balkonkasten sinnvoll. Da in den Erden Komposte und
Rinden bzw. Holzprodukte verarbeitet sind, kann das durchlaufende Wasser braun verfärbt sein. Dies ist nicht schlimm, jedoch unschön auf der Terrasse. Torffreie Erden verlangen nach öfterem Gießen in
kleineren Mengen. Ein automatisches Bewässerungssystem kann hilfreich sein.
Ebenso verhält es sich mit der Düngung, denn durch das geringere Speichervermögen des torffreien Substrates ist häufigeres Nachdüngen nötig. Vor allen die Stickstoffdüngung ist wichtig.
Empfehlenswert ist es vor dem Pflanzen organische Horndünger wie Hornmehl oder Horngrieß unterzumischen (etwa fünf Gramm je Liter Substrat). Organische Dünger setzen die Nährstoffe langsam frei, so
dass die Tomate auch später noch Nahrung hat. Doch schon nach etwa vier und dann nach acht Wochen sollte jeweils mit Hornmehl nachgedüngt werden (etwa zwei bis drei Gramm je Liter Substrat).
Notfallmaßnahmen sind regelmäßige und in kurzen Abständen leichte Flüssigdüngungen mit Blumendüngern oder auch organischen Flüssigdüngern wie Vinasse oder Brennnesseljauche.
Tomate im Filzsack
Pflanzen Sie die Tomaten tiefer als im Anzuchtstopf, so dass die ersten Laubblätter gerade noch aus der Erde
schauen. So bilden die Tomatenpflanzen zusätzliche Wurzeln. Dies fördert das Wachstum und die Stabilität. Stellen Sie die Tomaten erst Mitte Mai ins Freie bzw. wenn keine Kälte mehr zu erwarten ist.
Selbst an geschützten Plätzen schädigt der Nachtfrost die wärmeliebenden Pflanzen. Wählen Sie bewölkte Tage für den ersten Freigang aus. Die sonnenhungrigen Tomatenpflanzen benötigen einige Tage, bis
sie den nötigen Sonnenschutz in den Blättern aufgebaut haben. Alternativ können Sie zum Umgewöhnen mit Vlies schattieren.
Ein hervorragender Standort für die Topftomaten ist die nach Süden ausgerichtete Hauswand. Unter einem Dachvorsprung stehen die Tomaten im Regenschatten. Hier bleiben Laub trocken und dadurch
Pilzerkrankungen wie die gefürchtete Kraut- und Braunfäule fern. Wände speichern zudem Wärme und heizen den Tomaten bis in den Nachtstunden zusätzlich ein.
Neben regelmäßigen Wasser- und Nährstoffgaben werden Stabtomaten ausgegeizt (die jungen Seitentriebe entfernt) und hochgeleitet. Busch- bzw. Balkontomaten benötigen diese Pflege nicht. Sollte es
verstärkt regnen ist es sinnvoll das „Buschwerk“ auszulichten, damit die Triebe schneller abtrocknen können.
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Eigene Tomatenanzucht
Tomatensämlinge werden beim Pikieren tiefer in die Erde gepflanzt
Erst jetzt, Mitte bis Ende März, ist die optimale Zeit Tomaten für den Garten auszusäen, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Mit der eigenen Anzucht wird der Traum einer großen Sortenvielfalt wahr.
Möchte man spezielle Tomatensorten, so bleibt nur die Selbstaussaat. Bis zur Pflanzung im Mai sollen sich kräftige Jungpflanzen entwickeln. Deshalb ist einiges zu beachten.
Tomatensämlinge werden einzeln in Töpfe pikiert.Wichtig ist die Beschriftung.
Aussaat nicht zu früh
Ungeduldige haben schon Anfang oder Mitte
Februar Tomaten ausgesät und sie berichten von ihren Pflänzchen. Diese sind dann zwar schon mehrere Zentimeter hoch, jedoch weich, hochgeschossen und dünn. Dies ist die Folge von zu früher Aussaat,
denn Januar und Februar bieten selbst am Fensterbrett noch kein ausreichendes Lichtangebot. Für kräftige und kompakte Pflanzen erfolgt die Aussaat erst ab Mitte März. Durch gute Lichtverhältnisse
wachsen nun starke Pflanzen heran, die je nach Witterungsverhältnissen ab Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden. Kleinere und kompaktere Pflanzen wachsen oft besser an und holen mögliche Wuchsdefizite
schnell nach.
Für die Aussaat benötigt man außer den Tomatensamen Aussaatgefäße und ein spezielles Anzuchtsubstrat. Als Aussaatgefäße eignen sich flache Kisten, Blumentöpfe, Joghurtbecher, Multitopfplatten,
Gemüseschalen und vieles mehr. Wichtig sind Abzugslöcher, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Bleibt die Erde grundsätzlich weniger nass, bilden sich stärkere Wurzeln. Nutzen Sie spezielle
Aussaaterden. Sie sind nährstoffarm, feinkrümelig, luftig und besitzen weitere gute Voraussetzungen für die jungen Keimlinge. Ganz wichtig sind Etiketten. Besonders bei der Aussaat mehrerer
Tomatensorten ist eine sorgfältige Beschriftung wichtig, da beispielsweise nicht alle Sorten ausgegeizt werden müssen oder sie sehr unterschiedlich vom Wuchs sind. Außerdem lässt sich dann die
einzelne Sorte besser beurteilen.
Und los geht’s: Füllen Sie das Substrat in die Aussaatgefäße bis knapp unter den Rand. Entweder legen Sie die relativ großen Samenkörner einzeln in Töpfchen oder auch mehrere Samen in ein größeres
Gefäß. Drücken Sie sie leicht an, bevor sie mit etwas Erde abgedeckt werden. Nun gießen Sie vorsichtig, aber durchdringend mit einem feinen Wasserstrahl. Jetzt kann das Samenkorn quellen. Später
pikiert man dann die jungen Pflänzchen in einen kleinen Topf.
Optimal zum Keimen sind Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad Celsius. Ist die Tomatensaat aufgegangen, sorgen leicht abgesenkte Temperaturen von 16 bis 18 Grad Celsius dazu, dass sich kurze und
kräftige Jungpflanzen entwickeln können. Licht ist zum Wachsen besonders wichtig. Nach der Keimung, sobald sich grüne Blättchen zeigen, benötigen die Pflänzchen einen hellen Platz am Fenster. Bei
mangelndem Licht bilden sich dünne und lange Triebe. Stellen Sie die Pflanzen eventuell auch auf eine Erhöhung und lassen Sie die Gardine weg. Sinnvoll ist dann das Pikieren, was bei Ansaat mehrere
Samen in Töpfen zwingend notwendig ist. Beim Vereinzeln der jungen Pflänzchen kommen sie tiefer in das Substrat. Dies hat den Vorteil, dass sich zusätzliche Wurzeln bilden können. Bereits gut
angewachsen, können sie tagsüber bei warmen Temperaturen im April und vor praller Sonne geschützt auch ins Freie. So werden sie „abgehärtet“.
Frühestens Mitte Mai werden die wärmebedürftigen Gemüsepflsnzen ins fFreie gesetzt.
Hier: Utomaten und Paprika
2024 war durch wiederkehrende Niederschläge kein optimales Tomatenjahr, denn die Kraut- und Braunfäule hat teilweise stark geschädigt. Besser war dran, wer ein Tomatendach besaß oder/und robuste Sorten angepflanzt hatte. Die Vielfalt der Tomatensorten ist riesig. Dabei geht es nicht (nur) um Ertrag, sondern auch um besondere Farben und Formen. Auch bei den Sorten, die widerstandsfähig gegen die Kraut- und Braunfäule sind, gibt es klein- und großfruchtige, rosafarbene und gelbe Sorten. Aber Achtung! Widerstandsfähig heißt nicht „ohne Befall“. Doch die Pilzkrankheit tritt sehr spät oder nur schwach ausgeprägt auf, sodass die Pflanzen und vor allem die Früchte lange gesund bleiben und keine Symptome der Kraut- und Braunfäule zeigen. Widerstandsfähige Tomatensorten sind beispielsweise ‘Resibella‘, ‘Primabella‘, ‘Philovita F1‘, ‘Duttingold‘ (gelb, oval), ‘Rose Crush F1‘ (pink, Fleischtomate) und ‘Crimson Crush F1‘.
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10
Im Garten wird es bunt
Krokusse liefern wertvolle erste Nahrung für Honigbiene und Co.
Wie schön sich doch ein Garten zeigt, wenn schon bald im Jahr erste Blüten zu sehen sind. Bei milden Temperaturen lassen sich schon Honigbienen und Hummeln beobachten. „Pflanzen, die im zeitigen Frühling blühen sind erste wichtige Nahrungsquellen, besonders für verschiedene Wildbienen“, bekräftigen die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie.
Genießen Sie sonnige Stunden, schlendern Sie durch den Garten und entdecken Sie den Frühling!
Die Klassiker der Winter- und Vorfrühlingsblüher sind Geophythen, also Pflanzen mit unterirdischen Speicherorganen. Der gelbe Winterling (Eryanthis hyemalis), weiße Schneeglöckchen in Sorten (Galanthus) und Märzenbecher (Leucojum vernum) sowie bunte Krokusse blühen eifrig und bringen erste Farbe in den Garten. Schon bald erscheinen erste Narzissen und Hyazinthen, während es bei den meisten Tulpen noch etwas dauert bis sie ihre Farbenpracht entfalten. Weniger bekannt sind Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum). Sie bilden in wintermilden Gebieten dichte Teppiche in weiß- über pink bis violettfarbenen Tönen.
Helleborus-Arten blühen schon im Winter
Schon in Vollblüte sind Christrose und auch Lenzrose. Bunt leuchten die Blüten der Garten-Teppich-Primel und Kissen-Primel (Primula x pruhoniciana und Primula juliae), die sich ganz nahe am Boden aus der Erde schieben. Je nach Sorte sind sie in verschiedenen Farben erhältlich (weiß, hellgelb, rosa und violett). Die bunten Farbkleckse der Blüten erscheinen zwischen den wintergrünen Blättern. Die polsterbildenden Primeln fühlen sich in der Sonne, vor allem aber unter lichten Gehölzen wohl.
Schon in Vollblüte steht die Kornelkirsche (Cornus mas) mit ihren gelben, in dichten Büscheln sitzenden Blüten. Als Großstrauch oder Kleinbaum kann die langsam wachsende Pflanze als Solitär stehen. Es ist sinnvoll großfruchtige Sorten zu pflanzen wie ‘Jolico‘ und ‘Kasanlaker‘, um die roten Früchte im Spätsommer verwerten zu können. Die Wildform der Kornelkirsche eignet sich sogar für geschnittene Hecken in einem Naturgarten. Während die Haselnussblüte meist schon beendet ist, blühen nun erste Weiden mit ihren silbrigen Kätzchen.
Polstebildene Primel im Garten bringen erste bunte Farben
Zwei duftende Vertreter findet man unter den Schneebällen. Duftschneeball (Viburnum farreri) und Winterschneeball Viburnum bodnantense ‘Dawn‘ sind die häufigsten Vertreter. Beim Duftschneeball erscheinen die einzelnen Blüten der nur wenige Zentimeter langen Blütenrispen im Knospenzustand erst
rosa und werden dann beim Aufblühen weiß. Leider sind die Blüten durch Nachtfröste gefährdet. Deshalb ist es sinnvoll, den Duftschneeball an einem geschützten Standort zu pflanzen. Farbintensiver und
größer sind die Blüten des Winterschneeballs. Seine Blüten vertragen Fröste besser.
Intensiv fruchtig und zitronig riechen die weißen Blüten der Winter-Duft-Heckenkirsche (Lonicera purpusii). Dieser recht
kompakt wachsende Strauch besticht mit seiner üppigen Blütenfülle und dem betörenden Duft. Leider findet man ihn, ebenso wie die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox) sowie die
Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum) recht selten in den Gärten.
Schneeglanz und Strahlen-Anemone blühen im Frühjahr um die Wette.
Erste offene Blüten der Japanischen Zier- oder Scheinquitte (Chaenomeles japonica) in orange oder rot zeigen sich an den noch laublosen dornigen Zweigen. Dieses Kleingehölz mit maximal eineinhalb Metern Höhe lässt sich problemlos auch niedriger halten und kann auch gut als Abgrenzung zur Straße verwendet werden, um z.B. Hunde vom Grundstück fernzuhalten. Die ab September reifenden gelben, säuerlichen Früchte können ähnlich wie Quitten verwendet werden.
Bis zur Obstblüte dauert es dann nicht mehr lange. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Honigbiene und ihre wilden Verwandten sowie andere Insekten. Beginnend mit den Prunus-Arten wie Mandel, Pfirsich und Aprikose, folgen Mirabelle und Zwetschge, dann Sauer- und Süßkirsche. Die Birne und der roséfarben blühende Apfel samt Ziersorten liegen dazwischen.
Frühblühende Narzissen lassen den Garten nach dem Winter erleuchten.Nach und nach kommen weitere Arten und Sorten.
Blüten für (Wild-)Bienen
Wild- und Honigbienen benötigen während der ganzen Vegetationszeit Nektar und Pollen. Nektar ist die Kohlehydratquelle. Pollen dient der Eiweißversorgung und ist besonders für die Aufzucht der Brut wichtig. Während Honigbienen und Hummeln verschiedene Pollenquellen nutzen können, gibt es viele solitäre Wildbienenarten, die den Pollen bestimmter Pflanzen benötigen. Deshalb sieht man diese spezialisierten Wildbienen auch nur für kurze Zeit. Ein vielfältiger Garten kann mit der richtigen Pflanzenauswahl Nahrungsquelle für unterschiedliche Wildbienenarten sein.
Kornelkirsche in Vollblüte:erste Nahrung für Insekten
An sonnigen Tagen mit milden Temperaturen entdeckt man neben den bekannten Honigbienen auch die Königinnen der Dunklen Erdhummeln. Diese suchen nach möglichen Nistplätzen. Erste Holzbienen fallen allein schon wegen ihrer Größe auf. Ab März fliegen außer den unterschiedlichen Hummeln auch verschiedene Arten der Sandbienen, Pelzbienen, Seiden- und Furchenbienen sowie die meist bekannteren Mauerbienen.
Zierquitte in Blüten: Farbkleckse em wehrhaften Kleinstrauch
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Kübelpflanzen kommen ins Winterquartier
Jetzt ist es wirklich Herbst: kürzere Tage, kältere Nächte und hohe Luftfeuchte durch Nebel und Regenschauer. Buntes Laub bedeckt den Boden. Nun ist die Zeit für viele unserer blühenden Kübelpflanzen gekommen, in das Winterquartier zu ziehen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps.
Auf Balkonen und Terrassen weicht der Sommer nun endgültig. Sie werden aufgeräumt und „winterfest“ gemacht. Frostempfindliche mehrjährige Pflanzen in Gefäßen bekommen ihren Platz für die kalte Jahreszeit „indoor“.
Der Enzianstrauch ist sehr kälteempfindlich.Er gehört zu den ersten Kübelpflanzen die ins Winterquatier eintiehen
Die Heimat der meisten
unserer Kübelpflanzen haben ihre Heimat in den Tropen und im Mittelmeerraum und sind somit mehr oder weniger kälteempfindlich. Frost gibt es an den Naturstandorten, wenn überhaupt, nur selten.
Pflanzen aus tropischen Gebieten müssen deshalb schon vor den ersten, auch leichten Frösten eingeräumt werden, um Schäden zu vermeiden. Hierzu zählen Zierbanane, Papyrus, Bougainvillea,
Duft-Pelargonien, Engelstrompete, Wandelröschen, Fuchsien und viele mehr. Robuster sind Schönmalve, Bleiwurz, Citrus-Arten und Oleander, die Temperaturen knapp unter der Null-Grad-Grenze überstehen.
Fallen die Temperaturen jedoch dauerhaft unter minus fünf Grad Celsius, benötigen auch Feigen, Oliven, Lorbeer und Rosmarin ein Winterquartier.
Die Frosthärte bzw. Kälteverträglichkeit von Pflanzen hängt nicht nur von der Temperatur ab. Pflanzen im Jugendstadium sind kälteempfindlicher als ältere Pflanzen. Über den Sommer stark gedüngte und
üppig mit Wasser versorgte Pflanzen haben große und weiche Zellen gebildet. Diese tragen schneller Kälteschäden davon als Pflanzen, die eher „mager“ gehalten wurden und deren Gewebe dadurch robuster
sind
Die optimale Überwinterungstemperatur für Citru liegt zwichen fünf und zehn grad Celsius
Grundsätzlich ist es günstig, wenn der Topfballen der Kübelpflanzen vor dem
Einräumen etwas abgetrocknet ist. Entfernen Sie deshalb die Untersetzer, damit das Wasser schnell abfließen kann. Dort wo es öfter regnet, stellen Sie die Pflanzen besser unter ein Dach. Dann haben
die Pflanzen beim Einräumen ein geringeres Transportgewicht. Zudem ist der Wasserverbrauch der Pflanzen im Herbst stark eingeschränkt. Manche werfen auch schon ihr Laub und benötigen noch weniger
Wasser.
Den Sommer über sind die Kübelpflanzen sehr üppig gewachsen. Da stellt sich dann die Frage, wohin damit im Winter? Da kommt die Schere zu Hilfe. Kürzt man die langen Triebe ein, schrumpft der
Platzbedarf beträchtlich und kann sie enger stellen. Außerdem verringert sich der Schädlingsbefall, da Blattläuse und Co. meist an den weichen Triebspitzen und Blüten sitzen und diese weggeschnitten
werden.
Öliander ist eine typische Kübelpflanzen die über den Winter Schutz benötigt
Viele Kübelpflanzen führen ein trauriges Dasein an ihrem Überwinterungsplatz. Besser geht es ihnen, wenn sie möglichst lange im Freien an einem geschützten Platz stehen, z.B. nahe am Haus oder unter einer hellen Überdachung. Um Platz zu sparen kann man die Gefäße zusammenrücken und dann besser mit einem Vlies oder Betttuch schützen, wenn einzelne kalte Nächte drohen. Gerade Ende Oktober und im November sind es oft nur wenige Tage, die leicht frostig sind. Die luftdurchlässige Abdeckung kann dann auch am Tag belassen werden. Grundsätzlich räumt man die Kübelpflanzen möglichst spät im Herbst ein und so bald wie möglich im Frühjahr wieder ins Freie, um die Zeitspanne mit schlechten Überwinterungsbedingungen kurz zu halten. Kältereize fördern oft auch die Blütenbildung
Aus Platzgründen können verschiedene Kübelpflanzen vor dem Einwintern um ein Drittel eingekürzt werden
Leider fehlen für
die Überwinterung der Kübelpflanzen meist die richtigen Plätze. Das optimale Winterquartier sollte möglichst hell und kühl sein. Für viele unserer Kübelpflanzen liegen die Überwinterungstemperaturen
idealerweise bei fünf bis zwölf Grad Celsius. Es eignen sich helle Kellerräume und kühle Wohnräume. Für kälteunempfindlichere Pflanzen können Sie auch Garagen und Kellerschächte nutzen sowie
Kleingewächshäuser mit Frostwächter. Grundsätzlich gilt: je dunkler der Raum, umso kühler sollte er sein. Umgekehrt heißt es, dass ein sehr heller Platz auch etwas wärmer sein darf.
Kontrollieren Sie die Pflanzen vor dem Einräumen nach Schädlingen. Sie würden sich im Winter schnell vermehren, da die Bedingungen für die Pflanzen ungünstig, für die Schädlinge aber vorteilhaft
sind. Das Entfernen von Verblühtem und Abgestorbenem beugt Grauschimmel vor. Zum Platz sparen schneiden Sie lange Triebe und die Kronen zurück. Gießen Sie erst bevor der Wurzelballen austrocknet bzw.
wenn sich die Erde vom Topfrand löst.
Bevor es frostig wird werden auch die robusten Schmucklilirn eingeräumt
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10
Nachnutzung der Beete
Freie Beetstellen können noch im September für die Pflanzung von Herbstsalaten genutzt werden.
So manche Beete im Gemüsegarten sind abgeerntet. Zum einen waren die Pflanzen erntereif oder, bedingt durch die Witterung, durch Krankheiten geschädigt. Um den Boden aber stets bedeckt zu halten, empfehlen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie eine Nachnutzung.
Wie werden leere Gemüsebeete wieder grün? Pflanzungen von Herbst- und Wintersalaten sowie die Aussaat von Feldsalat, Spinat, Wintererbse, Kresse und Gründüngung sind die Lösung.
Die Pflanzen auf den Beeten
begrünen nicht nur leere Flächen, sie verbessern und schützen den Boden und verhindern die Auswaschung von Nährstoffen. Zudem haben wir durch den Klimawandel ein größeres Anbau- und Erntefenster,
sodass wir fast das ganze Jahr für den Gemüseanbau nutzen können.
Pflanzen beschatten den Boden, schützen vor Erosion, Verschlämmung und Verkrustung. Durch die Bodenbedeckung unterdrücken sie außerdem Unkräuter, die sich sonst schnell massenhaft ausbreiten würden.
Noch vorhandene Nährstoffe, vor allem Stickstoff, wird zum Wachstum benötigt und somit vor Auswaschung bewahrt.
Ernte in der kalten Jahreszeit
Entstehen nun auf den Beeten Lücken durch Abernten und Entfernen von Sommergemüsepflanzen, lassen sich problemlos Pflücksalat und Endivien sowie Batavia-Salat pflanzen. Manche Gärtner bieten außerdem Chinakohl- und Zuckerhutpflanzen an. Durch warme Temperaturen und Niederschläge wachsen die Pflanzen teilweise zu großen Köpfen heran. Chinakohl und Zuckerhut sind kälteverträglich und legen daher oft auch noch im November an Größe zu. Empfindlichere Pflücksalate und Endivien decken Sie bei drohendem Frost mit einem Vlies ab. Die Aussaat von Asia-Salaten und sogenannten Babyleafs ist ebenfalls möglich. Schon bald erscheinen junge frische Blättchen für die Ernte.
Beliebt ist der Feldsalat,
der den ganzen Herbst und Winter hindurch schmackhafte Blattrosetten bildet. Im September wird noch gesät. Reihensaat erleichtert die Pflegemaßnahmen im Beet. Praktischer ist das Pflanzen von jungem
Feldsalat in Erdpressballen. Jede freie Beetlücke kann dann schnell bestückt werden. Schon nach wenigen Wochen sind die Blattrosetten erntereif. Bis Mitte Oktober können Sie noch ins Freie pflanzen
und im Winter oder zeitigen Frühjahr ernten. Spinat säen Sie ebenfalls in Reihe mit mindestens 25 cm Reihenabstand. Dies erleichtert das Hacken und Unkrautjäten.
Während die Radies- und Kresseernte schon bald nach der Aussaat beginnt, dauert es bei der Wintererbse länger. Sie sät man noch bis Oktober und erntet im nächsten Mai.
Aussaat von Gründüngung
Gelsenf eignet sich als Gründüngung wo kein Kohl angebaut wird
Wer kein Gemüse mehr pflanzen möchte, sät Gründüngung ein. Tiefwurzelnde Pflanzenarten (z.B. Ölrettich, Ackerbohne, Gelbsenf) fördern langfristig eine tiefgründige Bodenlockerung. Mit einer Gründüngung können Sie zugleich den Humusgehalt und die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. Die Krümelstruktur und die Wasserhaltefähigkeit werden verbessert sowie das Bodenleben gefördert. Schnellwachsende und auch winterharte Gründüngungspflanzen eignen sich besonders in wintermilden Gebieten auch noch für eine Aussaat Anfang Oktober. Der Klimawandel bringt meist noch sehr milde Herbsttemperaturen. Der Boden ist ausreichend warm und so können die Samen gut keimen und die Pflanzen wachsen. Gelbsenf und Phacelia kommen zwar nicht mehr zur Blüte, bilden aber grüne Blätter und Stängel bis zum Frost. Ganz spät (bis November) können Sie noch Winterroggen aussäen. Achten Sie im Gemüsegarten bei der Wahl der Grüneinsaat auf die Fruchtfolge. Wenn Sie viel Kohl, Rettich oder Radies anbauen, sollten Sie möglichst keinen Senf, Ölrettich und Raps verwenden. Sie gehören zur selben Pflanzenfamilie, den Kreuzblütlern.
Im Frühherbst wird
grundsätzlich nichts eingearbeitet. Bei der Verrottung entstehen wertvolle Nährstoffe, die ausgewaschen werden können. Oft ist noch ein Umgraben im Dezember oder Januar kurz vor dem Durchfrieren des
Bodens möglich. Oder man lässt die Gründüngung einfach bis zum Frühjahr stehen. Winterharte Gründünger bilden viel Grünmasse und verholzende Teile, die den Boden über den Winter schützen. Das
Einarbeiten im Frühjahr ist dann oft schwierig. Reißen Sie deshalb Pflanzenreste aus und kompostieren diese oder mähen Sie ab und graben die Flächen mit einem flach gehaltenen Spaten wenige Wochen
vor der Beetnutzung um.
Frostempfindliche Gründüngungspflanzen, die durch die Kälte abgestorben sind, bleiben noch als Mulch auf dem Boden liegen. Pflanzenreste werden im Frühjahr eventuell abgerecht und kompostiert oder
auch untergegraben.
Wintererbsen bedecken über Winter den Boden und könnenim Frühjahr geerntet werden
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10
Der Garten voller Düfte
Die Blüten vieler Kräuter sind wahre Insektenmagnete.
Ein Garten berührt alle Sinne. Besonders in der warmen Jahreszeit werden Gärten zu wahren Duftoasen, schwärmen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Nicht nur Blüten riechen, auch Blätter und Früchte verströmen einen charakteristischen Duft.
Die Urlaubszeit gibt Gelegenheit sich auf Entdeckungsreise durch einen Garten zu begeben, sei es der eigene oder bei einem Gartenbesuch. Finden Sie wohlriechende Düfte von verschiedenen Obst- und Gemüsearten sowie den Einjahresblumen, Stauden und Gehölzen.
Duftgeranien bzw. Duftpelargonien sind wahre Liebhaberpflanzen, die nach jährlicher frostfreier Überwinterung viele Jahre erfreuen. Oft unspektakulär und weniger auffällig als bei den bekannten Balkongeranien ist die Blüte, doch das Besondere liegt im Duft der Blätter. Bei intensivem Sonnenlicht oder beim Berühren der Blätter verbreiten sie einen angenehmen Duft. Quelle des Wohlgeruchs sind feine Härchen auf der Blattunterseite, an deren Spitzen Duftdrüsen gefüllt mit ätherischen Ölen sitzen. Zerreibt man die Blättchen zwischen den Fingern werden die Öle freigesetzt. Das Duftspektrum reicht dabei von fruchtigen Aromen wie Apfel, Orange oder Zitrone bis hin zu würzigen Zimt-, Ingwer- oder Muskattönen und frischer Minze.
Fast so variantenreich wie die Duftrichtungen sind die Wuchsformen der Duftgeranien: zierliche und stark wachsende Arten, aufrecht, hängend oder polsterartig wachsend. Die kleinen, einfachen Blüten in Weiß, karminrot oder Rosatönen geben den Laublättern einen zusätzlichen Charme. Duftpelargonien sind gleichzeitig Blattschmuckpflanzen durch die unterschiedlichen Strukturen der Laubblätter.
Lavendel und Salbei sollten in keinem Kräuterbeet fehlen
Die Minzen-Vielfalt ist riesig groß, schaut man in Gärten, im Gartenfachhandel oder gar bei Minzen-Fans. Schon allein das Aussehen zeigt Unterschiede auf: sehr kompakt und klein bleibend, während andere sehr üppig wachsen und sich stark ausbreiten. Manche besitzen haarige Blätter, während andere fast glatt sind. Die Blattfarben variieren von hellgrün, über dunkelgrün bis hin zu lila-grün und sogar zweifarbig mit weiß oder gelb. Die Ananasminze besitzt einen weißen Rand an den Blättern und die Ingwerminze zeigt gelbe Sprenkel im grünen Laub. Zudem sind die Blattgrößen und Formen ebenfalls sehr individuell. So besitzt die Krause Minze stark gekräuselt-wellige Blätter.
Klassisch ist die scharfe Pfefferminze, die gerne für Tee verwendet wird. Mild und fruchtig dagegen sind die „Obstminzen“: Ananasminze, Erdbeerminze, Orangenminze, Bananenminze, Ingwerminze, Apfelminze und andere. Wer gerne „After Eight“ mag, freut sich an der Schokominzen. Die Blätter dieser Pflanzen können Sie gut dosiert in fruchtigen Obstsalaten verwenden oder als frischen Zusatz zu Getränken. Bei der Hugo Cocktail- oder Mojito-Minze ist der Verwendungszweck schon klar.
Probieren Sie verschiedene Verwendungsmöglichkeiten aus. Stark riechende und schmeckende Arten nutzen Sie besser in kleinen Mengen. Schon wenige Blätter einer Minze werden zusammen mit frischen Früchten zu einem leckeren, aromatisierten Wasser – ein wahrer Frischekick an heißen Sommertagen.
Duftende Zierpflanzen
Hier nur eine sehr kleine Auswahl: Der Name sagt schon, dass die Vanilleblume mit ihren tief lilablauen Blüten nach Vanille duftet und dabei verschiedene Insekten anlockt. Reibt man an den Blättern von Ananas-Salbei und Zitronenverbene verströmen die Blätter ihr Aroma. Wohlriechende Düfte erlebt man bei sonnigem Wetter auch im Staudenbeet. Außerdem sind viele der folgenden Pflanzen äußerst pflegeleicht und sogar einigermaßen trockenheitsverträglich. Solche Duftpflanzen sind Katzenminze (Nepeta), Bergminze (Calamintha) und Duftnessel (Agastache) bei denen die Blätter duften. Blütenduft kann man bei Nelken (Dianthus), verschiedenen Taglilien (Hemerocallis citrina und H. flava), Nachtviole und Yucca erleben. Letztere riechen vor allem am Abend und in der Nacht wie auch die Nachtkerze (Oenothera). Nicht zu vergessen sind verschiedene Rosen, Lavendel und die silberlaubige Blauraute (Perovskia). Weitere duftende Gehölze sind Geißblatt, Sommerflieder (Buddleja) sowie Bauernjasmin (Philadelphus coronarius) und kleinblättriger Pfeifenstrauch (Philadelphus microphyllus).
Oregano ist pflege leicht und dir Blüten bieten viel Nahrung für Honigbienenh und Co.
Kennen Sie den typischen Geruch frisch geernteter Gurken oder den würzigen Geruch sonnengereifte Tomaten? Natürlich gehören die vielen Kräuter zu den Duftpflanzen dazu. Selbst wenn nicht alle verwendet werden, so beeinflussen sie doch unsere Sinne und machen gute Laune: diverse Minzen und Thymiane, Oregano, Basilikum, Bohnenkraut, Salbei, Rucola, Schnittlauch, Fenchel und Dill, Curry- und Olivenkraut und viele, viele mehr. Übrigens besitzen die meisten von ihnen Lippen- oder Doldenblüten und bieten Nahrung für viele Insekten.
Im Sommer entfalten die Kräuter ihre größte Wirkung. Durch die Sommersonne enthalten sie nun viele Aromastoffe und ätherische Öle. Es ist die Zeit, um die Kräuter zu sammeln und für den Winter zu trocknen. In überwiegend katholischen Gebieten in Bayern sowie im Saarland ist der 15. August ein Feiertag. Er erinnert an die Aufnahme Marias in den Himmel und wird in Messen und Prozessionen gefeiert, in Verbindung mit der Kräuterweihe. Je nach Region besteht ein Kräuterbüschel oder Kräuterbuschen aus einer unterschiedlichen Anzahl an Kräutern. Jedoch hat diese stets eine mystische oder symbolträchtige und besondere Bedeutung. In der Regel beinhaltet ein solcher Buschen traditionelle Heilkräuter. Diese können wiederum auch je nach Gegend variieren. In den Gärten finden sich verschiedenste duftende Kräuter und Heilpflanzen: Basilikum, Johanniskraut, Königskerze, Lavendel, Majoran, Petersilie, Pfefferminze, Ringelblumen, Rosmarin, Salbei, Thymian, Weinraute, Wermut oder Ysop und viele mehr. Neben den Blüten des Gewürz-Fenchel und der Wilden Möhre werden Blüten von Rainfarn, Hibiskus, Schafgarbe, Kamille, Baldrian, Frauenmantel und Dost für die Kräuterbüschel verwendet. Auch die Goldrute und die Blüten des Spitzwegerichs können Sie einbinden.
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Brigitte Goss, Bayerische Gartenakademie10